Cold Brew

Ein modernes Hipster Getränk aus dem 17. Jahrhundert: Cold Brew.

Zutaten

  • 100 – 200 g Kaffeebohnen (helle Röstung, grob gemahlen)
  • 1 l Wasser (gefiltertes Leitungswasser oder Mineralwasser), Zimmertemperatur

Zubereitung

Sie benötigen ein ausreichend großes Gefäß, z.B. einen French Press (in meinem French Press ist Platz für 150 g Kaffeepulver und 750 ml Wasser). Geben Sie das grob gemahlene Kaffeepulver hinein, giessen Sie das Wasser dazu. Rühren Sie alles einmal kurz mit einem Löffel durch.

Nun muss das Wasser die Aromen aus dem Kaffee lösen, geben Sie ihm dafür 8 – 12 Stunden Zeit. Decken Sie dafür das Gefäß ab und stellen es in eine ruhige Ecke, wo der Cold Brew sich bei Zimmertemperatur entwickeln kann.

Nach dieser Zeit muss der Cold Brew gefiltert werden. Wenn Sie einen French Press verwenden, drücken Sie nun den Filterstempel herunter, damit ist der Cold Brew schon einmal grob gefiltert.

Wenn Sie keine Sedimente in Ihrem Kaffee möchten, müssen Sie ihn noch fein filtern. Giessen Sie ihn entweder durch einen Kaffeefilter oder durch ein Sieb, das Sie mit Küchenpapier ausgelegt haben. Das, was unten herauskommt, ist dann der Cold Brew.

Sie können den Cold Brew sofort verbrauchen, er ist aber im Kühlschrank bis zu 2 Wochen haltbar. Füllen Sie ihn dafür in Schraubgläser oder Flaschen mit entsprechendem Verschluss.

Anmerkungen

Cold Brew ist kein neues Getränk, modern zwar, aber halt schon seit sehr langem bekannt. Entwickelt wurde es im 17. Jahrhundert von niederländischen Handelsreisenden, die nicht auf den Genuss von Kaffee verzichten wollten, aber nicht immer die Möglichkeit hatten, heißes Wasser zu machen, um den Kaffee klassisch auszubrühen. Deshalb heißt dieser Kaffee auch „Dutch Coffee“.

Das Gute am Cold Brew ist, dass Sie keinerlei Equipment kaufen müssen, um ihn zu produzieren – im Gegensatz zum Cold Drip, für den Sie erst investieren müssen oder improvisieren.

Wieviel Kaffeepulver Sie nehmen und wie lange Sie den Cold Brew ziehen lassen, das müssen Sie für sich selbst ausprobieren, das ist sehr stark von Ihrem persönlichen Geschmack abhängig und von der verwendeten Bohne. Achten Sie auf eine helle Röstung und einen groben Mahlgrad.

Grunsätzlich gilt, dass natürlich der Cold Brew kräftiger wird, wenn Sie mehr Kaffeepulver nehmen. Die Dauer des Ziehens entscheidet über den Geschmack, bei 8 – 12 Stunden treten fruchtige und florale Aromen in den Vordergrund, danach werden sie verdrängt vom Volumen des Körpers. Das Filigrane wird ersetzt durch das Wuchtige.

Röstaromen und Säure sind beim Cold Brew – wenn überhaupt – nur schwach vorhanden, da diese nicht mit extrahiert werden. D.h. der Fokus liegt auf dem originären Geschmack der Kaffeebohne und das sehr verdichtet, sehr konzentriert. Der Geschmack des Cold Brew hält sich sehr lange im Mund, ich persönlich verzichte nach dem Genuss eines Cold Brew für die nächste 1/2 Stunde auf andere Getränke.

Sie können den Cold Brew pur auf Eis trinken (on the rocks) oder mit Wasser gemischt in einem Verhältnis von 1:2 bis 1:4. Ideale Trinkgefäße sind Longdrink Gläser oder Whiskytumbler.

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