Ein echtes und ehrliches Waldmeistereis ohne künstliche Zusatzstoffe.
Zutaten
- 15 Waldmeisterstengel mit 3 – 4 Blattkränzen
- 3 Eigelb (Größe L)
- 120 g Zucker
- Schale von 1/2 Zitrone (Julienne oder grob gerieben – Schale zum Verzehr geeignet)
- 200 g süße Sahne
- 250 g Milch
Zubereitung
Die Blätter vom Waldmeister müssen zuerst abgezupft werden und entweder antrocknen oder kurz gefrostet werden; so entfalten sie ihr volles Aroma. Du musst also zeitich in Vorleistung gehen und einen Tag im Voraus planen.
Koche die Sahne mit der Milch einmal kurz auf, nimm die Mischung vom Herd und gib die Waldmeisterblätter und die Zitronenschale hinein. Sie müssen nun 15 – 20 Minuten ziehen und ihr Aroma abgeben. Währenddessen rührst Du die Eigelb mit dem Zucker schaumig.
Siebe die aromatisierte Sahne-/Milchmischung zum Ei und rühre alles gut glatt. Dann gibst Du das Ganze in einen sauberen Topf und erhitzt die Mischung vorsichtig und zur Rose geschlagen (cremig). Dann nimmst Du den Topf vom Herd und stellst ihn in ein sauberes Spülbecken in das Du etwas kaltes Wasser eingelassen hast.
Ist die Masse abgekühlt, gibst Du sie in die Eismaschine und läßt die Eismaschine das Waldmeistereis fertig machen.
Tipps
- das Prozedere mit dem „zur Rose aufschlagen“ ist zwar eigentlich einfach, aber es besteht das Risiko, dass bei zu hoher Temperatur das Eigelb gerinnt und damit die Eisqualität verdirbt. Daher:
- drehe den Herd nicht voll auf, achte auf die Temperatur und erhitze die Eismasse lieber langsam
- wenn Du Dich unsicher fühlst, mache das Ganze im Wasserbad und nicht direkt im Topf auf dem Herd
- verwende gegebenenfalls ein Küchenthermometer, ab etwa 78°C fängt die Masse an einzudicken, ab etwa 82°C besteht die Gefahr, dass das Eigelb gerinnt
- dieses Waldmeistereis wird ohne Waldmeistersirup gemacht. Es hat somit eine ganz andere und echte Farbe, sprich der Waldmeister färbt so gut wie gar nicht ab. Das ist derselbe Effekt wie bei meinem Pfefferminzeis.
Guten Appetit
Das Heilkraut Waldmeister
Waldmeister enthält viel Vitamin C und hat einen hohen Gehalt an Cumaringlycosid. Es wird durch Welken, Trocknen und Frosten in Cumarin umgewandelt. Cumarin ist für das typische Waldmeisterarome verantwortlich: würzig mit einer süßlichen Note und etwas Heu.
In geringen Mengen wirkt Waldmeister entzündungshemmend, krampflösend und gefäßerweiternd, ferner schweißtreibend und auch beruhigend. Zu hoch dosiert führt es zu Kopfschmerzen, Benommenheit oder sogar Leberschäden (bei häufigem Verzehr mit Überdosierung).
Da Waldmeister aber sehr intensiv ist, wird zum Aromatisieren auch nur wenig benötigt; die Mengen sind dann unbedenklich. Es wird empfohlen maximal 3 Gramm frisches Waldmeisterkraut pro Liter Flüssigkeit zu verwenden.
Die Blüte des Waldmeisters ist je nach Jahr und Standort zwischen April und Juni. Während der Blüte ist der Cumaringehalt besonders hoch. Waldmeister wird bevorzugt vor der Blüte verwendet.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Bekannt sind natürlich der Wackelpudding und die Waldmeisterbowle. Waldmeister eignet sich aber auch vervorragend für Tee, Limonade, Likör, Sirup, Eis und Sorbet, Torte und in Öl für Salate.